Die Ballade vom braven Isidor
Alleine, ohne mich? So grüße mir das Moos recht schön. Und darum bitt' ich dich: Den Tau, der alles still benetzt mit seinem Silberflor. Den grüße auch und nicht zuletzt den braven Isidor. So will ich dir von ihm erzählen.
tief im grünen Tann. Von hier zog einst der Förster aus, wenn der Tag begann. Wenn er durch die Wälder strich, ob's taute oder fror, stets zu seinen Füßen schlich der brave Isidor. und bekam die Gicht. Das Gehn fiel schwer. Jedoch das galt für Isidor ja nicht. Das gute Tier sprang nun allein morgens aus dem Tor. Wollte selbst der Förster sein, der brave Isidor.
unterstand ihm schnell. Selbst der Adler hoch im Horst kannte sein Gebell. Doch wer wahrhaft Ordnung hält in Wiese, Wald und Moor, tut dies nicht, indem er bellt, braver Isidor! alles kein Problem! Isidor zog aus, und bald war's wie ehedem. Fand man dann in seinem Blut jenen Wilddieb vor, sprach der Förster: So ist's gut, mein braver Isidor.
des Försters ganzes Glück, mal mit Isi Gassi ging, kam sie nicht zurück. Trug er auch ein schweres Joch, als er sie verlor; ein Gefährte blieb ihm doch: der brave Isidor. seine Kinder aus. Pilze fanden sie, jedoch sie fanden nicht nach haus. Die Fahndung barg 'nen Kinderschuh, und ein Schutzmann schwor: Beim Forsthaus roch's nach Pilzragout. Braver Isidor!
"Isidor, komm her! Warum, wenn ich fragen darf, besucht mich niemand mehr? Auch, daß lang kein Brief eintraf, kommt mir seltsam vor. Warst du wirklich immer brav, mein braver... ISIDOR??!!!" tief im Waldesgrund. Dort hält Wacht tagaus tagein treu ein alter Hund. Manchmal hebt er sacht das Haupt, und er spitzt ein Ohr; rief nicht grad der Wind im Laub: "Braver Isidor!"
So geh mit Gott allein. Ich hoffe nur, dir fällt das Moos von mir zu grüßen ein. Den Tau, der alles still benetzt mit seinem Silberflor, den grüß zuletzt, doch grüß zuvor den braven Isidor.
|